Eine alte Tasche fand ihren Weg zu „Bares für Rares“. Und obwohl sie nicht von Chanel oder Louis Vuitton war, stieg ihr Preis astronomisch.
Sie ist nicht von Louis Vuitton, Prada oder Chanel. Sie ist auch nicht von Hermès. Dennoch war die Damen-Handtasche, die den „Bares für Rares“-Händlern einst in der ZDF-Sendung angeboten wurde, ein echtes Schmuckstück. Geformt wie ein Pinienzapfen, mit einem Bügel aus echtem Silber, dazu besetzt mit kleinen Perlen.
„Als ich die Tasche gesehen habe, habe ich sofort gemerkt, das ist etwas Besonderes. Das war keine 0815-Tasche. Das war ein bisschen wie ein Kunstwerk“, schwärmt „Bares für Rares“-Händler Anaisio Guedes in der Sondersendung „Händlerstücke“ von der Tasche aus der Zeit zwischen 1910 und 1920.
Eine Tasche wird durch „Bares für Rares“ zur Kunst
„Man muss sich vorstellen, jedes einzelne kleine Perlchen wurde mit einer kleinen Nadel reingesteckt. Das sind nicht ein, zwei … das sind zig Hundert Perlen“, schwärmt der Mann, der – so viel sei bereits verraten – das Bietergefecht um die schicke Damen-Handtasche gewinnen würde. „Ein Kunstwerk ala bonheur“, so der „Bares für Rares“-Star.
Leider jedoch nicht so teuer wie beispielsweise eine Kelly-Bag von Hermès. Während für die nämlich mehrere Tausend Euro die Besitzerin wechseln müssen, gab es die Perlen-Tasche bereits für 150 Euro. Dabei sollte es jedoch nicht bleiben. Denn Guedes wollte das „Kunstwerk“ nicht einfach bloß weiterverkaufen. Die Tasche sollte Teil eines noch größeren Kunstwerkes werden.
Was sich der „Bares für Rares“-Star vorstellte? „Ich möchte gerne diese Tasche in den Mittelpunkt zwischen zwei Frauen stehen lassen. Als Installation. Jede dieser beiden Frauen soll die Tasche festhalten und aufmachen. Es soll ein Gefühl geben, dass jede dieser beiden Frauen die Tasche haben will“, schildert Anaisio seine Idee.
Zwei Frauen – eine Tasche
Dabei unterstützen durfte ihn der Magdeburger Künstler Joachim. Der schnitt aus Stahl zwei Frauenfiguren, die sich nun um die Tasche streiten durften. Ein tolles Kunstwerk, das in einem großen Wohnzimmer sicherlich einiges hermachen dürfte. Aber auch für draußen funktionierte. Und sich auch preislich „ein wenig“ von dem absetzte, was Anaisio im „Bares für Rares“-Händlerraum bezahlt hatte.

Aus einer Tasche wurde ein echtes Kunstwerk. Foto: Screenshot ZDF
„Für die Tasche habe ich nicht so viel bezahlt dieses Mal. Obwohl die Tasche in einem intakten Zustand ist, habe ich lediglich 150 Euro bezahlt. Aber für die Gestaltung kommen 1.350 Euro dazu für die beiden Skulpturen, die Joachim gemacht hat. Das sind zwei wunderschöne Skulpturen, circa 1.40 Meter hoch. Das heißt, wir haben insgesamt hier einen Betrag von 1.500 Euro. Und für dieses komplette Ensemble will ich 2.500 Euro haben“, so der Händler aus Hamburg.
Dieser Artikel erschien zuerst unter Keine Chanel oder Hermès: „Bares für Rares“-Tasche geht dennoch die Decke auf DerWesten.de.