Kurioser Gegenstand bei „Bares für Rares“ im ZDF mit Horst Lichter. Eine Ehepaar aus Niedersachsen verkauft einen über 100 Jahre alten Bleistift – für 250 Euro.
Köln – In der Folge der beliebten ZDF-Trödelshow „Bares für Rares“ mit Moderator Horst Lichter vom 12. September bringen Viola und Christian Hoppe aus Dannenberg in Niedersachsen ein ungewöhnliches Objekt zum Verkauf in das Walzwerk in Pulheim bei Köln – einen halben Meter langen Bleistift.
100 Jahre alter Bleistift teuer bei „Bares für Rares“ verkauft
Zuletzt hatte indes Vater-Sohn-Gespann aus Fulda besonderes Verhandlungsgeschick bei „Bares für Rares“ bewiesen: Michael und Marius Mander verkauften Meissener Porzellan – eine Hundegruppe – in der ZDF-Trödelshow. Händler David Suppes kaufte aus Wiesbaden kaufte sie. Das Objekt blieb damit in Hessen.
Doch zurück zu dem Bleistift: Mit der Hoffnung, einen Rarität mitgebracht zu haben, begibt sich das Verkäufer-Ehepaar von der Elbe zu der Expertise, die Sven Deutschmanek vornimmt. „Das ist der König der Bleistifte“, mutmaßt Horst Lichter angesichts einer Krone, die am Ende des Schreibgeräts eingedreht ist.
Bei dem unbenutzten, nie angespitzen Bleistift handelt es sich um Familienerbstück. „Was als erstes auffällt ist, dass der Stift in den Reichsflaggentönen gehalten ist – also in Schwarz, Weiß, Rot“, sagt der „Bares für Rares“-Experte. Auf dem Bleistift befindet sich eine Prägung: Wilhelm II, Deutscher Kaiser.
„Broschen, Becher, Wandbilder – es gab alles mit dem Kaiser drauf“, erklärt der Experte. „Dieser Bleistift sollte den Patriotismus widerspiegeln.“ Hersteller des aus Zedernholz gefertigten Stifts ist das 1806 gegründete Unternehmen von Johan Froescheis aus Nürnberg, die Lyra-Bleistift-Fabrik.
Der Experte bescheinigt dem Stift einen „außergewöhnlich guter Zustand“ und schätzt seinen Wert auf 80 bis 120 Euro Euro. Die Verkäufer wären schon mit 50 Euro zufrieden gewesen. Im Händlerraum, in dem Elisabeth Nüdling aus Fulda und Fabian Kahl aus Thüringen dieses Mal nicht dabei ist, dafür aber der neue Händler Ferdinand Resul Adanir, springt aber deutlich mehr heraus.

Der historische Bleistift erzielt bei „Bares für Rares“ einen überraschend hohen Preis. © ZDF
„Außergewöhnlich“, staunt Händler Wolfgang Pauritsch über den Bleistift aus der Kaiserzeit. „Ich bin große Kaiser-Fan und sammele Stücke aus dem Kaiserreich“, meint Ferdinand Resul Adanir. Julian Schmitz-Avila startet mit einem 50-Euro-Gebot. Schnell ist man bei 250 Euro – und Roman Runkel erhält den Zuschlag.
„Das ist sehr gut gelaufen für uns“, fasst Verkäuferin Viola Hoppe zusammen. „Wir wollten gerne 50 Euro haben. Es hat uns sehr überrascht, dass so viele Händler den Bleistift haben wollten“, sagt sie und zeigt sich zusammen mit ihrem Mann glücklich. „Jetzt gehen wir mit 250 Euro nach Hause.“
Unterdessen hat die langjährige Händlerin Esther Ollick aus Düsseldorf die ZDF-Sendung „Bares für Rares“ kürzlich verlassen. Nach ihrem TV-Abschied plant die beliebte Vintage-Händlerin neue Projekte. Mit ihrer Werkstatt zog die Möbelaktivistin gerade von Velbert-Neviges nach Düsseldorf-Gerresheim.